TW-Acustic Tonarm Raven 9.5
Der 9.5-Tonarm ist ein Projekt, das Thomas Woschnick lange umgetrieben hat. Das Ziel war ein neuer Arm, der nicht nur sehr universell einsetzbar ist, sondern auch klanglich den bekannten und sehr gut beleumundeten Armen aus gleichem Haus nicht nachsteht. Er entschied sich, der gängigen REGA-Abmessung mit einer Länge von 222 Millimetern zu folgen und den Arm auf ein effektives Gewicht von 12 Gramm hin zu entwickeln. Ersteres bedeutet, dass der Arm für sehr viele Plattenspieler als Upgrade nutzbar ist. Zweiteres bedeutet, dass eine Vielzahl der aktuell auf dem Weltmarkt erhältlichen Tonabnehmer bedenkenlos montiert werden kann.
Wie auch seine längeren Geschwister setzt der neue 9.5-Arm auf ein Lagergehäuse mit handselektierten Kugellagern und ein Aluminiumrohr. Das Anti-Skating wird magnetisch eingestellt - und damit kommen wir zu einem der berühmten Details, über die man sonst nie nachdenkt. Der kleine Stummel auf der Rückseite des Armes muss aus nicht-magnetischem Stahl gefertigt werden, da sonst die Magneten der Skating-Vorrichtung mit ihm interagieren würden. Und wenn man hier schon alles richtig macht, dann kann man die Einstellung des Auflagegewichtes auch zweiteilig ausführen: Eine schnelle Einstellung mittels Verschieben des Hauptgewichtes für die 0,1-Gramm-Schritte und eine sehr feinfühlige Einstellung für die 0,01-Gramm-Schritte mittels eines Feingewindes am Ende das Armstummels.
Alles richtig machen möchte man natürlich auch im Inneren des Armes. Dort befindet sich eine verflochtene Cardas-Verkabelung und für den Anschluss eine Cardas-Buchse mit vergoldeten Kontakten. Ein Anschlusskabel liegt nicht bei und im Prinzip kann jedes Kabel mit geradem SME-Typ Stecker verwendet werden. Natürlich eignet sich auch ein Cardas-Kabel.
Richtig interessant wird es beim Headshell. Thomas Woschnick setzt hierbei nämlich nicht wie REGA auf die Baerwald-Geometrie, sondern auf die Berechnung der Löfgren-S-Geometrie nach IEC-Norm. Das bedeutet, dass das Headshell einen geringfügig anderen Winkel hat als bei REGA und über einen Großteil der Plattenoberfläche auch einen geringeren Spurfehlerwinkel.
Damit die Justage des Tonabnehmers möglichst einfach ist, liegt jedem 9.5-Arm eine kleine Justage-Vorrichtung bei. Diese erlaubt es, das Tonabnehmersystem perfekt in Überhang und Kröpfung zu justieren, BEVOR der Tonarm auf dem Plattenspieler justiert wird. Hierfür wird der Tonarm einfach verkehrt herum in die Transportverpackung gelegt und zuerst das Tonabnehmersystem elektrisch angeschlossen. Dann werden die zwei haltenden Schrauben von Hand in das System eingedreht, ohne diese jedoch festzuziehen. Nun wird die Justage-Vorrichtung von unten am Headshell eingeklickt und die durchsichtige Justage-Schablone auf den Nadelträger geklappt. So kann man von oben perfekt die Ausrichtung des Tonabnehmers anhand der Markierungslinien vornehmen. Schrauben handwarm festziehen und fertig. Die hier erreichbare Justage-Präzision dürfte für 99 Prozent der Anwender oberhalb der Möglichkeiten einer gedruckten Schablone liegen. Auf unserem Youtube-Kanal finden Sie ein Video, in dem wir diese Justage anschaulich machen.
Der 9.5-Tonarm von TW-Acustic ist mit Montagemöglichkeit für TW-Plattenspieler und REGA-Aufnahmen lieferbar. Nutzer der TW-Lösung können auf Wunsch die TW-eigene Höhenverstellung für den laufenden Betrieb, wie sie auch bei den größeren Modellen verwendet wird, nachrüsten.
Und wie klingt jetzt so ein Arm? Gar nicht. Und das ist gut so. Die Aufgabe eines Armes ist es nicht, selbst zu klingen, sondern das Tonabnehmersystem möglichst präzise und resonanzfrei über die Platte zu befördern. Dann kann das Tonabnehmersystem optimal arbeiten und genau das sorgt für den guten Klang eines TW-Armes.